bildung
Im Zuge einer grundlegenden Erweiterung entsteht an der Bogenstraße in Solingen derzeit ein vierzügiger Schulstandort mit zeitgemäßer pädagogischer und baulicher Struktur. Die Sanierung und Erweiterung der Grundschule Bogenstraße in Solingen in Holzhybridbauweise verfolgt das Ziel, die schulischen und ganztägigen Anforderungen im Bestand zukunftsfähig weiterzuentwickeln und durch eine kompakte bauliche Neuordnung zu stärken.
Dazu wurden in einem ersten Schritt mehrere in den vergangenen Jahrzehnten entstandene, baulich disparate und funktional überholte Ergänzungsbauten zurückgebaut, die bislang entlang der westlichen Grundstücksgrenze angesiedelt waren. Der daraus resultierende Raum wird nun durch einen klar strukturierten, zweigeschossigen Neubau gefasst, der sich als kompakter Baukörper entlang der Westkante des Grundstücks entwickelt. Gemeinsam mit dem zentral gelegenen Altbau sowie einem Bestandsgebäude an der östlichen Grundstücksgrenze entsteht ein funktional und räumlich zusammenhängendes Ensemble, das die Außenräume klar gliedert und in seinen Bezügen stärkt.
Der Neubau umfasst neben modernen Klassen- und Lernbereichen nach dem pädagogischen Clusterprinzip auch eine Ein-Feld-Sporthalle, eine Mensa mit angegliederter Frischküche sowie Räume für die Ganztagsbetreuung. Der Bau ist als Hybridkonstruktion mit dem Fokus auf Holz konzipiert. Die tragenden Wände und Fassaden bestehen überwiegend aus vorgefertigten Holzelementen, ergänzt durch Holz-Aluminium-Fenster und eine hinterlüftete Holzfassade. Auch der überwiegende Teil der Decken wird in Holz-Beton-Verbundbauweise (HBV) ausgeführt, wodurch die Vorteile beider Baustoffe sinnvoll kombiniert werden können – hohe Materialeffizienz, gute Schallschutzwerte und kurze Bauzeiten.
Nur in wenigen, technisch besonders beanspruchten Bereichen – etwa in den Küchen-, Sanitär- und Technikzonen sowie in Teilen der Sporthalle – wird auf Massivbauweise in Stahlbeton zurückgegriffen.
Der Neubau wird über einen Erschließungskern funktional mit dem zentralen Altbau baulich verbunden, der im Rahmen der Maßnahme umfassend saniert und im Inneren neu organisiert wird. Auch hier entstehen künftig Clusterstrukturen, die differenziertes Lernen und flexible Nutzungsszenarien ermöglichen. Das östliche gelegene Bestandsgebäude bleibt ebenfalls erhalten und wird zukünftig vorrangig als Verwaltungsgebäude der Schule genutzt. Dazu werden in Teilbereichen vorhandene Raumzuschnitte an neue Nutzungen angepasst. Nach Abschluss der Baumaßnahme werden die drei verbleibenden Baukörper – Neubau, Altbau und Verwaltung – zu einer barrierefreien, funktional verzahnten Gesamtstruktur verbunden.
Ein ressourcenschonendes Energiekonzept, der weitreichende Einsatz regenerativer Energien und der bewusste Umgang mit Materialien tragen zur Nachhaltigkeit des Projekts bei. Die Wärmeversorgung des Neubaus erfolgt zu 100% über regenerative Energien mittels Luft-Wasser-Wärmepumpen, ergänzt durch eine Photovoltaikanlage. Die Räume des Neu- und Altbaus werden überwiegend über Fußbodenheizungen beheizt und durch Lüftungssysteme mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung ergänzt. Angestrebt wird die Zertifizierung nach dem DGNB-System „Neubau Bildungsbauten“ in einem ambitionierten Effizienzstandard.
Zeichnungen
Bilder
Bauprozess